Zukunft der RB 36 Bad Kreuznach – Ingelheim – Wiesbaden
19. März 2015
Ingelheim. Als in der Fastnachtssitzung der Mombacher Bohnebeitel Nick Benjamin in einem Liedbeitrag wehmütig fragte „Was macht denn nur die Schiersteiner Brück´?“, da fragten sich am nächsten Morgen verwundert die Fernsehzuschauer „Hat der Mann denn prophetische Gaben?“. Angesichts der durch die Sperrung der Schiersteiner Brücke verursachten Probleme beschäftigt die zahlreichen Berufspendler im Rhein-Main-Gebiet eine ganz andere Frage „Wie erreiche ich meinen Arbeitsplatz auf der anderen Rheinseite?“.
Auf diese Frage hat die Bahn zumindest vorübergehend eine Antwort gegeben, in-dem mit der Zugverbindung der RB 36 seit 02. März 2015 werktags eine Direktverbindung nach Wiesbaden unter Umfahrung des Mainzer Hauptbahnhofs angeboten wird. Dadurch werden auch die anderen Einrichtungen zur Rheinquerung (restliche Brücken, Fähren) spürbar entlastet. Und mancher Pendler etwa aus Ingelheim stellt verwundert fest, dass er mit dieser Zugverbindung schneller in Wiesbaden ist, als er dies mit dem Auto selbst bei intakter Schiersteiner Brücke je geschafft hätte. Allerdings ist dieses Angebot des „Rheinland-Pfalz-Taktes“ bis 31. März 2015 befristet.
Der Wunsch nach der Aufnahme dieser Zugverbindung in den regulären Fahrplan war Gegenstand eines Dringlichkeitsantrags (Autor: Michael Julius Schwarz aus Heidesheim) auf dem Bezirksparteitag der FDP Rheinhessen-Vorderpfalz am 14. März 2015 in Frankenthal, der von den Delegierten einstimmig angenommen wurde. Zur konkreten Umsetzung des Parteitagsvotums wandte sich Helga Lerch, Fraktionsvorsitzende der FDP im Kreistag Mainz-Bingen, nun mit einem Offenen Brief an Landrat Claus Schick:
„Im Interesse der vielen Berufspendler, die aus dem Kreisgebiet
kommend ihren Arbeitsplatz im rechtsrheinischen Hessen bzw. aus Hessen
kommend ihren Arbeitsplatz im Landkreis Mainz-Bingen in einer
vertretbaren Zeit erreichen müssen, bitten wir Sie über den ZSPNV Süd
darauf hinzuwirken, dass die Zugverbindung des RB 36 über den Zeitraum
der Sperrung der Schiersteiner Brücke hinaus dauerhaft erhalten und in
den normalen Fahrplan aufgenommen wird.
Da in dieser Angelegenheit Eile geboten ist und im März keine
Sitzungen der parlamentarischen Entscheidungsgremien des Kreises
Mainz-Bingen geplant sind, haben wir diesen Weg gewählt, um eine Lösung
herbeizuführen, die nicht nur den berech-tigten Interessen zahlreicher
Arbeitnehmer und Arbeitgeber gerecht wird – sondern darüber hinaus durch
die Verlagerung dieser Verkehrsströme von der Straße auf die Schiene
umweltpolitisch von Vorteil ist.“