Technisches Gymnasium in Bingen wird dringend gebraucht
26. Juli 2019
Am 17.12.2018 – also gerade eine Woche vor Weihnachten – hatten gleich drei Landesminister ein Geschenk für den Landkreis Mainz-Bingen parat. Er wurde von Dr. Stefanie Hubig, Dr. Volker Wissing und Prof. Dr. Konrad Wolf als „MINT-Region“ gekürt. Ihre Ministerien hatten einen Förderwettbewerb ins Leben gerufen, aus dem Mainz-Bingen und Koblenz als Sieger hervorgegangen waren. „MINT-Regionen verknüpfen Wirtschaft, Wissenschaft und Schule, sie vernetzen verschiedene Akteure einer Region und … versprechen mit ihren Konzepten hervorragende Weichenstellungen hinsichtlich der Stärkung der dualen Ausbildung, der Fachkräftesicherung …“ so der Wirtschaftsminister damals in seiner Begründung.
Im Rahmen seiner „Türöffner-Tour 2019“ besuchte Wissenschaftsminister Prof. Dr. Wolf heute die Technische Hochschule in Bingen und bezeichnete diese dabei als „Keimzelle der MINT-Region Mainz-Bingen“. Als Beleg für das Engagement der TH, die eine 120-jährige Tradition in der Ausbildung von Ingenieuren aufzuweisen hat, führte er das dortige MINT-Labor an, in dem Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von TH-Personal spielerisch an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) herangeführt werden. Prof. Dr.-Ing. Klaus Becker, Präsident der TG Bingen, sieht in diesem Engagement eine wichtige Stufe in der Förderung des Nachwuchses für Fächer, denen zur Bewältigung der Anforderungen der modernen Arbeitswelt immer größere Bedeutung zukommen wird.
Helga Lerch (Ingelheim) begleitete den Minister bei diesem Besuch – und das gleich in doppelter Funktion. Einmal als bildungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion und dann auch als Vorsitzende der FDP-Fraktion im Kreistag Mainz-Bingen. Und in letztgenannter Funktion hatte ihr ein Artikel in unserer Zeitung die gute morgendliche Stimmung etwas getrübt. Gemeint war der Artikel über die Ablehnung des Antrags der Berufsbildenden Schule in Bingen auf Einrichtung eines Technischen Gymnasiums im Schuljahr 2020/21 durch die ADD. Zwar ist der Antrag damit erst einmal „nur“ in einer Warteschleife. Doch Helga Lerch ärgert sich über die Verzögerung. „Ein Technisches Gymnasium an der BBS Bingen ist ein konsequenter Schritt zur Umsetzung eines in sich durchgängigen Konzepts zur Förderung des Nachwuchses in Bereichen, in denen seit Jahren über einen Mangel an Fachkräften geklagt wird. Und Bingen drängt sich als Standort für ein solches Gymnasium geradezu auf.“. Sie sichert ihre volle Unterstützung von Bingen als Standort dieser Schule zu. „Und das hat nichts mit Kirchturms-Politik zu tun.“ will sie möglicher Kritik bereits im Vorfeld begegnen.